Da die Allerheiligenkapelle im Meißner Dom wahrscheinlich in nur wenigen Jahren des ausgehenden 13. Jahrhunderts errichtet worden ist und ihre Bausubstanz über mehrere Jahrhunderte im Wesentlichen unverändert blieb, besticht ihr Innenraum heute durch seine künstlerische Geschlossenheit, sowohl als Baukörper als auch mit seiner teilweise schadhaften Bauplastik. So ist in der Bauplastik ein zusammenhängendes Bildprogramm zu erkennen, dessen Sinn gedeutet werden will. Und der angenehme Eindruck, den die Besucher beim Betreten der Kapelle empfinden, wird durch das reichlich einfallende Licht, aber möglicherweise auch durch die besonderen Maßverhältnisse des Raumes hervorgerufen.
Wer die Sprache des Kapellenraumes und seiner Bildwerke zu verstehen sucht, muss die geometrischen Gesetzmäßigkeiten auffinden, die der Baumeister angewandt hat. Und er muss die bildnerischen Traditionen bis zur Entstehungszeit des Bauwerkes kennen. Aber in den Bildwerken der Meißner Allerheiligenkapelle fallen Besonderheiten auf, die nicht der bekannten Tradition entsprechen. Hat der Bauherr sie veranlasst? Oder wollte der Steinbildhauer eigene Gedanken ausdrücken? Was können die gestalteten Besonderheiten aussagen?
Um heute, mehr als 700 Jahre nach dem Bau der Allerheiligenkapelle, Antworten auf diese Fragen zu finden, wurde die vorliegende Arbeit begonnen. Sie kann nicht als abgeschlossen gelten, sondern möchte zu weiteren Diskussionen anregen.
Bücher | |
Autor / Herausgeber | Werner Schmidt |
Größe | 14,5 x 21 cm |
Einband | Rückendrahtheftung |
Ort / Erscheinungsjahr | Oschatz 2011 |
Details | 32 Seiten, einfache Gestaltung, Bilder in schwarz-weiß |
Verlag | Verlags- Werbe- und Phila-Service Robert Schmidt |