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Band 44: Die frühmittelalterliche Saline von Soest im europäischen Kontext

Band 44: Die frühmittelalterliche Saline von Soest im europäischen Kontext
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ISBN: 9783805338219
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1979 lenkte die Baudenkmalpflege den Blick der Archäologen auf ein als Parkplatz genutztes Areal in der Nähe des großen Teichs in Soest mit der Bitte, die historischen Siedlungsstrukturen dieses Bereichs zu erforschen. Man erhoffte sich durch eine archäologische Untersuchung älterer Gebäudestrukturen bauliche Gliederungselemente für den an dieser Stelle geplanten Kaufhausneubau zu gewinnen. Es sollte anders kommen. Was 1980 mit einer Probesondierung begann, entwickelte sich in den nächsten zwei Jahren zu einem Unternehmen, das selbst erfahrene Archäologen zu dem Etikett -Außergewöhnlich- greifen ließ.
Obwohl die historische Überlieferung und hydrologische Gutachten die Existenz einer Saline auf dem fraglichen Areal äußerst kontrovers beurteilen ließen, zeigten sich schon knapp unterhalb der Parkplatzdecke Spuren einer Salzproduktionsstätte, die keineswegs nur für den Hausgebrauch, sondern in größerem Umfang für den Handel produziert zu haben schien. Eine kleinteilige, sehr unregelmäßige Stratigraphie, erschwert noch durch ortsnahe Bombeneinschläge im Zweiten Weltkrieg und immer wieder aufsteigendes Grundwasser, stellten an die Grabungstechnik hohe Anforderungen.
Problematischer aber erschien zunächst, dass traditionelle Datierungsmittel völlig fehlten, um die Befunde zeitlich einzuordnen. Erst Hölzer in tieferen Schichten nährten die Hoffnung, die Saline zeitlich ansprechen zu können. Da es sich jedoch um Eichen aus feuchtem Auegrund handelte, bedurfte es eines dendrochronologischen Sonderprogramms, die Soester Salzgewinnung dem Frühen Mittelalter zuordnen zu können, wobei allerdings das Ende wie die Anfänge der Salzproduktion im Dunkeln blieben. Das erstere war dem Bagger bei Planierarbeiten des frühen 20.Jahrhunderts zum Opfer gefallen, die letzteren blieben im Grundwasser verborgen - immerhin zeigten sich noch 2,00 m unter der Grabungssohle Salinenbefunde, wie Bohrkerne bei der Gründung des Kaufhausneubaus ans Tageslicht brachten.
Obwohl allen Beteiligten klar war, dass der freigelegte Befund eine völlig überraschende, wirtschaftsgeschichtlich für Soest und den gesamten Hellwegraum höchst bedeutende Aussage enthielt, war es ein Riesenrad, das zum Abbruch des Unternehmens führte, sodass dessen Fortsetzung zukünftigen Generationen überlassen werden musste. Denn es wurde verlangt, jeweils zur traditionellen Soester Allerheiligenkirmes den Grabungsschnitt professionell zu verfüllen, damit das Riesenrad an seiner bis zum Kaufhausneubau vertraglich zugesicherten Stelle ungefährdet seinen Betrieb durchführen konnte. Damit wurde die Untersuchung auf Dauer unbezahlbar.
Bücher
Autor / Herausgeber Susanne Jülich - Herausgeber: Gabriele Isenberg - Landschaftsverband Westfalen-Lippe / Münster
Größe 31 x 22,2 x 7,2 cm
Einband Festeinband und Schuber
Ort / Erscheinungsjahr Mainz 2007
Details Textband: 527 Seiten mit 70 Abbildungen und Tafeln 1-63 Tafeln; Schuber: Tafeln 64-133
Verlag Philipp von Zabern
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